Hundertwassers Kampagne für die Beibehaltung der österreichischen Autonummerntafeln

Andrea C. Fürst

In den Jahren 1988 und 1989 führte Hundertwasser eine leidenschaftliche Kampagne gegen den Beschluss der österreichischen Regierung, das Aussehen und die Farbe der Autokennzeichen zu verändern. Er trat für die Beibehaltung der Nummerntafeln mit weißen Zeichen auf schwarzem Grund ein und unternahm jede Anstrengung, um den Beweis zu erbringen, dass die schwarzen Kennzeichen eine ebenso starke – wenn nicht noch stärkere – Rückstrahlkraft wie die weißen hätten. Hundertwassers Standpunkt rief ein enormes Echo in den Medien hervor.


Chonologie

24. 2. 1988
Hundertwassers Telegramm ”Bin entschieden gegen weiße Nummerntafeln” geht an die Landeshauptleute, an die Bundesminister für Inneres und für Verkehr, an den Präsidenten des Nationalrats und an die Presse.


23. 6.1988
Beschluß des Nationalrats über die Einführung neuer Autokennzeichentafeln mit weißem Grund und schwarzen Buchstaben bzw. Ziffern.


3.11. 1988
Pressekonferenz und Demonstration im Palais Schwarzenberg, Wien, zur Wahrung der österreichischen Eigenständigkeit. Hundertwasser präsentiert die von ihm entworfenen Nummerntafeln.


28.11.1988
Pressekonferenz zur ”Nummerntafel-Wahrheit”, Presseclub Concordia, Wien.


29. 6.1989
Die Landeshauptleutekonferenz beschließt, ”dass für die österreichischen Kraftfahrzeugkennzeichen eine ästhetischere, eigenständigere Lösung zu finden ist.”
Darauf folgt der Antrag im Parlament auf Einführung der Hundertwasser-Kennzeichen.


22. 8.1989
Expertensymposium in Graz stellt fest, dass die beiden Kennzeichenvarianten für den Straßenverkehr gleich sicher sind.


8. 11. 1989
Die SPÖ-Parlamentsfraktion verhindert eine freie Abstimmung im Parlament.
Das Nummerntafelkomitee bereitet daraufhin ein Volksbegehren für schwarze österreichische Kennzeichen vor.


1. 1. 1990
Einführung der weißen Nummerntafeln.