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L'OEUF DE L'ANCIEN JAPON PRECOLUMBIEN
DAS EI DES ALTEN PRÄKOLUMBIANISCHEN JAPAN
The Egg of Ancient Pre-Columbian Japan
St. Mandé/Seine, 1957
Painted in St. Mandé/Seine, June 1957
970 mm x 1460 mm
Mixed media: Eitempera, Öl, Aquarell, Wachs auf selbstgeklebtem Karton auf Holzrahmen, eine Hälfte des Bildes mit Wachs gefirnißt
- Galerie H. Kamer, Cannes, 1957
- 31st Venice Biennial, 1962
- Österreichische Galerie Belvedere, Orangerie, Vienna, 2013
- Premio Lissone, Milan-Torino, 1957
- Institute of Technology, Chicago, 1961
- W. Schmied, Hundertwasser, Salzburg 1974, pl. 57 (c), p. 315
- H. Rand, Hundertwasser - Der Maler, Munich, 1986, pl. 49 (c), p. 165
- H. Rand, Hundertwasser, Cologne, 1991, p. 69 (c) and ed. 1993, p. 59 (c)
- W. Schmied, Hundertwasser 1928-2000, Catalogue Raisonné, Cologne, 2000, Vol. I, p. 109 (c)
- A. C. Fürst, Hundertwasser 1928-2000, Catalogue Raisonné, Cologne, 2002, Vol. II, pp. 335/336 (and c)
- Premio Lissone, 1957 (b)
- XXXI. Biennale di Venezia, Austria, 1962, cat. 24
- Kestner-Gesellschaft, Hanover, 1964, p. 157
- Leaflet, Belvedere, Vienna, 2013 (c)
- Hundertwasser, Japan und die Avantgarde, Österreichische Galerie Belvedere, Orangerie, Vienna, 2013, p. 199 (c)
- Belvedere, programme, March/April 2013, Vienna (c) (poster 32,6 x 47,2 cm)
- Bijutsu Techô, Dec. 1960, Tokyo (b)
- Hundertwasser 2004 Calendar, Taschen, Cologne
Hundertwassers Kommentar zum Werk
Mein Exklusivvertrag mit der Galerie Kamer lautete: Jeden Monat muß ich siebzig Points abliefern, dafür bekomme ich 70.000 alte Francs monatlich (nach der Umrechnung 700 Francs). Das Punktesystem zur Verrechnung der Bilder war damals zwischen Händlern und Malern üblich. Die Händler kauften nicht nach Qualität, sondern nach Flächengröße. Es hieß, der und der Maler ist soundso viel Punkte wert. Dieses Maß- und Rechnungssystem war von Keilrahmen- und Leinwandherstellern übernommen worden. Je größer das Bild, um so größer die Punkte pro Fläche, also ein doppelt so großes Bild hatte nicht doppelt so viele Punkte, sondern etwa um die Hälfte mehr Punkte. Außerdem gab es Formate: Figure (waren die breitesten), Paysage (schmäler), Marine (die schmälsten). Ein Marine hatte die gleichen Punkte wie ein ebenso langes Figure. Ein fauler Maler, der nach Punkten an Händler verkauft, brauchte also nur Marine zu malen, da er weniger Fläche zu bemalen hatte. Um siebzig Punkte zu malen, mußte ich entweder viele kleine oder ein großes Bild malen, das aber flächenmäßig fast doppelt so groß war, als die Fläche der kleinen zusammenaddiert. Daß dieses System natürlich auf die Qualität drückt, ist klar. Man wollte sein Punkte-Soll erfüllen. Wenn man seine Qualität nicht halten konnte, wurde man eliminiert und durch einen anderen Maler ersetzt. Es gab ja 60.000 Maler in Paris, die das Malen als Beruf angaben. Als ich meine Aufenthaltsbewilligung verlängerte, war eine Beamtin in der Préfecture ganz böse, als ich sagte, ich hätte einen Vertrag mit einer Galerie, da doch so viele französische Maler arbeitslos seien. Da wußte ich, daß ich schon etwas "zählte", bei Facchetti hatte ich nichts bekommen. (aus: Hundertwasser 1928-2000, Catalogue Raisonné, Bd. 2, Taschen, Köln 2002, S. 335f.)