JW 137
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MÜHLE UND SEELENBÄUME
Mill and Soul-Trees
Semriach, 1948
Painted in Semriach, Styria, summer 1948
600 mm x 440 mm
Bleistift auf Zeichenpapier
- Albertina, Vienna, 1974
- A. C. Fürst, Hundertwasser 1928-2000, Catalogue Raisonné, Cologne, 2002, Vol. II, pp. 121/122 (and b)
- Kestner-Gesellschaft, Hanover, 1964, p. 89
- Albertina, Vienna, 1974, pp. 93 (c), 179
- Museum Ludwig, Cologne, 1980, p. 57 (c)
- Secession, Vienna, 1981, p. 57 (c)
- Kulturhaus, Graz, 1981, p. 57 (c)
- Prospectus for the presentation of the Hundertwasser postage stamp for Austria, Vienna, 1975 (b)
Hundertwassers Kommentar zum Werk
In der Albertina war eine Ausstellung von Walter Kampmann, der glasflirrende Winterbäume zeichnete. Jahrelang habe ich nach ihm gesucht. Die Bäume habe ich adoptiert und später gegen die Mandelaugen, die René Brô malte, eingetauscht. Walter Kampmann ist neben Schiele mein großer Lehrmeister. (aus: Kat. Albertina, Wien 1974, S.92)
Es waren durchsichtige Bäume, Bäume mit Aura, Seelenbäume. Man konnte hindurchschauen, und aus jedem Baum drang Licht. Es gab keine Schatten, es gab keine Farben, und doch war nichts farblos. Man konnte nicht erkennen, ob es im Winter bei Schnee war oder im Sommer, ob die Bäume kahl waren oder belaubt, ob es Tag war oder Nacht: Die Bäume waren zeitlos. Sie hatten einen Heiligenschein. Die Bäume wollten uns in einer uns noch unbekannten Sprache eine Botschaft übermitteln. Das war der Beginn meines Strebens, die Schöpfung der Natur und des Menschen wieder zu vereinen. (aus: Hundertwasser 1928-2000, Catalogue Raisonné, Bd. 2, Taschen, Köln 2002, S. 121)