Hundertwassers Kommentar zum Werk

Vor ein paar Jahren entwarf ich für eine Parfumflasche einen Schneckenverschluß. Als ich dann verlangte zu riechen, was da drin wäre, wurde mir übel. Auch Joram, der ein paar Tropfen von diesem Parfum auf seine Ärmel gab, weil er mir nicht glaubten wollte, mußte aus seinem Auto steigen und die Straßenbahn nehmen, so sehr stank das Parfum im Wagen. Die Parfumhersteller kamen extra nach Wien, um mir andere Parfums zum Riechen zu geben: Zyklamen, Rosen und alle möglichen Düfte, in einem Koffer voll Fläschchen. Es roch alles entsetzlich nach parfumierten Damen, um die ich einen großen Bogen mache. Ich schlug vor, doch für meine von mir entworfene Flasche einen Duft zu produzieren, mit dem ich, als Hundertwasser, mich identifizieren kann, z. B. exquisiten Terpentingeruch, aber insbesondere Humusduft vom Waldboden. Die Parfumhersteller wurden böse, noch nie hätten Persönlichkeiten, bekanntere als ich, nach denen Parfums benannt wurden, Duftbedingungen gestellt. So wurde nichts aus der Hundertwasser-Parfumflasche.

APA 353
1003
PERFUME FLACON
PARFUME FLACON

1994
Galerie Levy, Hamburg
Prototype
5 x 5 x 14 cm
Executed by Andreas I. Zanaschka, Bruderndorf, Lower Austria
Private collection, Vienna

Design
Vienna, December 1993
29.6 x 21 cm
Pencil on paper
Not signed
Private collection, Vienna
  • KunstHausWien, Vienna, 2008/09
  • ARKEN Museum of Modern Art, Ishoj, Denmark, 2014
  • Osthaus Museum, Hagen, 2015
  • A. C. Fürst, Hundertwasser 1928-2000, Catalogue Raisonné, Cologne, 2002, Vol. II, p. 1121 (c)
  • Der unbekannte Hundertwasser, KunstHausWien, Vienna, 2008, pp. 200-201 (and c), 295
  • Der unbekannte Hundertwasser, KunstHausWien, Vienna, 2008, pp. 200-201 (and c), 295
  • Der unbekannte Hundertwasser, KunstHausWien, Vienna, 2008, pp. 200-201 (and c), 295
  • Der unbekannte Hundertwasser, KunstHausWien, Vienna, 2008, pp. 200-201 (and c), 295