Gedankenanstoß von Harald Gründl

zum Fernwärmewerk Spittelau

17. Oktober 2022
Foto: Ludwig Schedl
Die architektonische Umgestaltung der Müllverbrennungsanlage wurde 1992 fertig gestellt.
Sie sollte nach Hundertwassers Vision ein Beispiel für eine harmonische Symbiose von Technik, Ökologie und Kunst sein, ein Mahnmal für das Bedürfnis nach einer abfallfreien Gesellschaft.
„Wir sind auch 30 Jahre später unerfreulich weit von dieser Gesellschaftsutopie der schöneren, abfallfreien Zukunft entfernt. Noch immer steht dieses Mahnmal mitten in Wien, wo pro Tag 220 Mistautos unseren Siedlungsmüll in einen Bunker ungeheuerlichen Ausmaßes kippen. […] Von der Besucherplattform blickt man auf gigantische Mengen Hausmüll. Zwei Riesengreifarme rühren den Müllberg um und beschicken die beiden Öffnungen zum Brennofen. Übrig bleiben von einer Tonne unseres Mülls 205 Kilo Schlacken, 25 Kilo Asche und 1,4 Kilo giftiger Filterkuchen, der in Deutschland unter Tag zwischengelagert wird“, schreibt Harald Gründl (Designer und Umweltschützer) in seinem Artikel, publiziert in „Die Presse“, Juni 2022